Hühner sind auch nur Menschen.

 

Wenn ich morgens mit einem Eimer voll Körner zu unseren geflügelten Mitbewohnern gehe, streue ich eine lange Linie aus Futter, damit alle Hühner etwas abbekommen. Doch sobald die Körner auf den Boden gefallen sind, sind sie für die Hühner nicht mehr interessant.

In meinem Topf befänden sich bestimmt noch die besten Körner und die wolle man sich schließlich nicht entgehen lassen!

So laufen täglich 20 Hühner hinter mir her, selbst, wenn das Essen direkt vor ihnen auf dem Boden liegt und ich am Ende einen leeren Topf in der Hand schwenke. Sie haben Angst, sie könnten das Beste verpassen und ein anderes Huhn bekäme das reichhaltigere Futter. Und was ist mit uns Menschen? Picken wir denn nach den naheliegenden Körnern vor uns oder laufen wir auch ein Leben lang einem leeren Topf hinterher, der vor uns schwebt wie eine Karotte vor einem Esel? Wie oft sind diese Gedanken in deinem Kopf: "Wenn ich dieses oder jenes erreicht habe, dann habe ich es geschafft. Wenn ich so und so viel Geld verdiene, dann bin ich glücklich und zufrieden. Wenn mein Partner sich auf folgende Weise verändern würde, dann könnte ich endlich glücklich sein. Wenn ich mir so schicke Klamotten leisten kann, wie dieser Instagram-Star, dann habe ich es geschafft!

Das größere Vermögen, das schickere Auto, eine großzügige Immobilie und das fantastisch bunte Leben der anderen und schon wäre ich glücklich. Doch ist das so? Wie gut gelingt es dir, das naheliegende Glück zu schätzen und wahrnehmen, mit der absoluten Gewissheit, dass alles genau so sein soll und du genau am richtigen Platz bist?

 

Mein Pinselstrich des Lebens:

Achte einen Tag lang auf das nahe Glück, das dich umgibt.

 

Schaue auf die Menschen, die dich auf deinem Weg unterstützen, auf die freundliche Dame an der Kasse, die dir ein Lächeln schenkt und auf das warme Bett, in das du dich jeden Abend fallen lassen darfst.