Glück ist ein Vogel
Glück oder glücklich zu sein, das ist ein hohes Ziel im Leben. Glücklich, das wünscht man sich, das wünscht der geliebten Familie und Freunden zum Geburtstag und wenn man sich mal wieder in einer emotionalen Tiefphase befindet ruft man im Brustton der Überzeugung mit einem dezenten Hauch von Selbstmitleid: "Ich will doch einfach nur glücklich sein!" War das denn zu viel verlangt?
Doch eines muss man dabei bedenken: Glück ist kein Dauerzustand und beileibe auch nichts, worauf man täglichen Anspruch hätte. Glück ist ein Vogel. Er treibt im Wind, hüpft von Ast zu Ast, ist mal hier und mal dort und manchmal kommt er sogar ganz nah. Meist passiert das, wenn man still sitzt, ihn gar nicht beachtet und man zur Ruhe kommt. Doch möchte man nach ihm greifen und wenn es nur eine kleine Streicheinheit über sein weiches Federkleid wäre, dann fliegt er schnell davon und zuweilen schimpft er dabei sogar ein kleines bisschen. Denn Glück gehört niemanden. Glück besucht einen und Glück schaut zum Fenster hinein, ganz unverhofft und ungeplant. Glück baut im Dachgiebel deines Hauses ein Nest und schmeißt hier und da einiges an Nistmaterial auf den Boden - von anderem Material ganz zu schweigen. Glück kann man manchmal gar nicht sehen und es ist doch da. Wie ein Vogel, der vor im Garten versteckt auf dem Baum zwitschert und manchmal begleitet er einen sogar und beobachtet einen von den Dächern aus.
Mein Pinselstrich des Lebens:
Achte einen Tag lang auf all die Vögel, die dich auf deinem Weg begleiten. Lausche ihren Liedern, genieße ihre Anwesenheit, beobachte, was sie machen und wie nah sie kommen - und dann lasse sie wieder fliegen, ganz selbstverständlich. Und wenn du all das gemacht hast dann denkst daran:
Glück ist ein Vogel. Du kannst es nicht immer sehen und manchmal fliegt es auch von dir davon, aber du kannst darauf vertrauen, dass es zu dir zurückkommen wird.